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Wie findet man die richtigen Suchbegriffe?

Um die richtigen Suchbegriffe rein technisch zu ermitteln, empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

1. Brainstorming alleine
Sammeln Sie Schlüsselwörter indem Sie sich folgende Frage stellen: „Welche Begriffe und oder Begriffkombinationen beschreiben mein Business, meine Produkte, meine Leistungen und Alleinstellungsmerkmale am besten„. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen einfällt, streichen können Sie später immer noch. Heben Sie diese Liste gut auf.

2. Brainstorming mit Gruppe
Führen Sie ein erneutes Brainstorming mit einer Gruppe aus Freunden, Bekannten, Mitarbeitern und eventuell sogar Kunden aus und stellen Sie die Frage: „Mit welchen Begriffen würden Sie mein Business, meine Geschäftsidee, mein Unternehmen, in Verbindung bringen„. Schreiben Sie alles auf, was gesagt wird. Stellen Sie eine zweite Frage „welche Suchbegriffe würden Sie in Google eingeben, um meine Produkte oder Dienstleistungen zu finden“. Schreien Sie wiederum alles auf.

3. Zusammenführen
Machen Sie aus den zwei bzw. drei Listen aus Punkt 1 und Punkt 2 eine Liste, indem Sie doppeltes, sinnloses, absolut nicht passendes etc. herausstreichen.

4. Synonyme suchen und finden
Ermitteln Sie nun hauptsächlich zu den Substantiven in Ihrer Liste passende Synonyme. Das können Sie sehr gut dem Microsoft Programm Word machen. Da gibt es eine Funktion „Thesauraus“, mit der man zu jedem Wort Synonyme finden kann. Sie können Synonyme auch online ermitteln, auf folgender Website: http://wortschatz.uni-leipzig.de.

5. Sortieren
Ihre Keywordliste inklusive ermittelter Synonyme umfasst jetzt mit Sicherheit mehrere Dutzend oder sogar Hunderte an möglichen Suchbegriffen. Es ist also an der Zeit eine gewisse Sortierung vorzunehmen um schließlich die TOP10 der für Sie passenden Begriffe zu ermitteln. Verdichten Sie die Liste zunächst indem Sie einzelne Begriffe unter übergeordneten Begriffen zusammenfassen. Schreiben Sie den übergeordneten Begriff auf ein neues Blatt, Ihre Beta-Liste,  und darunter die passenden Begriffe aus der ursprünglichen Liste. Streichen Sie die Einträge, die Sie in Ihre Beta-Liste übernommen haben. Am Ende dieser Arbeit sollte Ihre Beta-Liste ca. ein bis zwei Dutzend Suchbegriffe enthalten. Weniger ist zu wenig und mehr ist nicht erforderlich.

Zum sortieren der Liste nehmen Sie am besten Microsoft Excel oder ein ähnliche Software. Öffnen Sie ein neues Dokument in Excel und tragen Sie in die Spalte A1 bis Axx ihre Suchbegriffe aus der Beta-Liste ein. Vergeben Sie als Überschrift für diese Spalte das Wort „Keywords“ oder „Suchbegriffe„, wenn Ihnen das deutsche Wort lieber ist.

6. Überprüfen der Keywords
Benennen Sie eine zweite Spalte in Ihrem Exceldokument mit dem Begriff „Einträge in Google„. Rufen Sie Google auf und geben Sie jeden Begriff in Ihrer Spalte A in Google ein und tragen die folgende Zahl in Ihre Spalte B ein:

Einträge in Google für das Keyword "Möbel"

Einträge in Google für das beispielhafte Keyword "Möbel"

Nachdem Sie das gemacht haben, besteht Ihre Excel Datei jetzt aus zwei Spalten und zu jedem Eintrag in der Spalte A ist ein Zahlenwert in der Spalte B vorhanden.

Es geht nun darum, die bisher ermittelten Begriffe daraufhin zu überprüfen, ob diese auch tatsächlich in Google eingegeben werden und wenn ja, mit welcher Häufigkeit. Zu diesem Zweck bietet Google selbst ein ganz hervorragendes Tool an, das sogenannte Keywordtool. Sie finden es hier: https://adwords.google.de/select/KeywordToolExternal .

Rufen Sie diese Seite auf, belassen Sie alle Einstellungen wie sie sind und geben Sie der Reihe nach Ihre Begriffe aus Spalte A in das Eingabefeld ein. Betätigen sie nach jedem Begriff die Return/Eingabetaste an Ihrer Tastatur, so dass alles Begriffe untereinanderweg dort stehen.

Klicken Sie nun auf den Link „Ergebnisse filtern“. Markieren Sie dann die Option „Keine Tipps zu neuen Keywords anzeigen“. Klicken Sie dann auf den Button „Keyword-Tool“.

Als Ergebnis erhalten Sie jetzt eine Darstellung in etwa wie folgt:

2009-07-25_1130

Übernehmen Sie nun die Zahlen aus der Spalte „durchschnittliches Suchvolumen pro Monat“ in Ihre Excel Tabelle und zwar in die Spalte C, die Sie mit der Überschrift „Suchvolumen“ versehen.

Anhand dieser drei Zahlenkolonnen in Ihrer Exceltabelle können Sie nun die einzelnen Suchbegriffe werten. Zu diesem Zweck wird der sogenannte Keyword-Effizienz-Index (KEI) ausgerechnet.

Ein gutes Keyword sollte drei Kriterien erfüllen:

1. Themenrelevanz:  Das Keyword muss möglichst gut zum Angebot Ihrer Webseite passen, je zielgerichteter umso besser. Somit werden Streuverluste des Suchmaschinentraffics minimiert und die Chancen für eine gute Listung erhöht.

2. Suchhäufigkeit: Je öfter nach diesem Keyword in Suchmaschinen gesucht wird umso wichtiger ist dieses für eine Optimierung.

3. Wettbewerbssituation: Je mehr Webseiten im Suchmaschinenindex zu einem Keyword konkurrieren, umso höher ist der Aufwand, zu diesem Keyword auf der ersten Suchergebnisseite gelistet zu werden.

Es istjedoch relativ schwierig die Suchhäufigkeit und die Wettbewerbssituation zusammen zu analysieren. Da die beiden Werte absolut sind, lassen sich zwei verschiedene Keywords schlecht vergleichen. Zu diesem Zweck eignet sich der sogenannte Keyword-Effizienz-Index.

Er wird wie folgt berechnet:  KEI = (Keyword-Popularität2) / Anzahl der Anfragen

Der KEI ist somit ein relativer Wert, der es ermöglicht verschiedene Keywords mit verschiedenen Werten der Suchpopularität und Anfragenanzahl miteinander zu vergleichen. Je höher der KEI ist, desto besser. Die KEI-Werte 100-200 sind ein gutes Ergebnis, während 400 und höher ein ausgezeichnetes Ergebnis sind. Aufgrund der Ausgestaltung der Formel können die Ergebnisse auch sehr hohe Werte (> 10.000) annehmen, die dann aber nicht mehr aussagekräftig sind und daher vernachlässigt werden sollten.

Zusätzlich zum KEI kann man die sogenannte Ratio ausrechnen.  Diese gibt das Verhältnis zwischen Anzahl der Suchanfragen und der Suchwortpopularität an und kann insbesondere bei sehr hohen KEI-Werten als Parameter herangezogen werden.

Die Ratio wird so berechnet:  Ratio = Anzahl der Anfragen / Suchpopularität

Ideal ist der Ratio-Wert – 1. Dieser Wert zeigt um wieviel die Popularität des Keywords die Nachfrage übersteigt. Je höher dieser Wert liegt, desto schlechter sieht es aus. Zu guten Werten zählen 5 bis 50.

In die 4. Spalte Ihrer Exceltabelle tragen Sie also nun die KEI-Werte ein, bzw. lassen diese von Excel berechnen. Die Formel für Excel ist ganz einfach: Spalte C x Spalte C / Spalte B

In der 5. Spalte lassen Sie Excel nun noch die Ratio-Werte berechnen, also Spalte B / Spalte C.

Die so ermittelten KEI- und Ratio-Werte sollten Sie allerdings nicht überbewerten und relativ vorsichtig interpretieren, denn in eine Formel lässt sich natürlich nicht das im Internet tatsächlich stattfindende Suchverhalten der User packen.