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Sicherheit vor Nützlichkeit? Wie wird sich unser Internetverhalten entwickeln?

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Datenleck – dieser Begriff taucht inzwischen in so vielen Schlagzeilen und Berichten auf, dass ihm von vielen Menschen kaum noch Beachtung geschenkt wird. Mal sind es Millionen von Passwörtern, mal sind es private Daten, mal sind es sogar Kreditkartennummern. Bevor solche Nachrichten überhaupt an die Öffentlichkeit dringen, sind die abgezogenen Daten längst unterwegs in der Unterwelt und zwielichtige Gestalten nutzen sie aus.

Manch einer mag sich angesichts solcher Nachrichten hoch und heilig schwören, die eigene Datensicherheit zu verbessern, doch letzten Endes nützt ja selbst das beste Passwort nichts, wenn die Server von Dienstleistern gehackt werden. Zudem haben viele Untersuchungen gezeigt, dass es immer noch millionenfach viel zu leicht zu erratende Passwörter gibt und diese auch noch mehrfach eingesetzt werden. Wie geht es weiter? Wie wird sich das Nutzerverhalten in der Zukunft ändern?

Die Anbieter tun, was sie können

Inzwischen kann man der überwältigenden Mehrheit der Anbieter von Webseiten und Apps nicht mehr den Vorwurf machen, das Thema Datensicherheit zu vernachlässigen. Schärfere Gesetze und Vorgaben, auch solche zur Frage der Haftung im Falle von entstandenen Schäden, haben zweifellos bereits zu einer deutlichen Verbesserung der Situation beigetragen. Gerade da, wo direkt mit Zahlungsmitteln gearbeitet wird, wird von den Anbietern viel investiert, um dem Nutzer die sichere Nutzung von Online-Angeboten zu ermöglichen.

Die Nutzer wissen solchen Einsatz zum Schutz der User durchaus zu würdigen. Jüngere Umfragen haben gezeigt, dass Nutzer eher dazu bereit sind, auf die Inanspruchnahme eines Angebots zu verzichten als unnötige Datenrisiken einzugehen. Dies ist ein klarer Fingerzeig darauf, dass man es als Webseitenbetreiber nicht verpassen darf, für ein sicheres Umfeld zu sorgen, auch wenn das natürlich oft eine gehörige Investition erfordert.

Die Verantwortung gehört auf mehrere Schultern verteilt

Eines muss jedem klar sein, der sich mit dem Thema beschäftigt: Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen der Nutzer und trotz allem Engagements der Webseitenbetreiber werden Kriminelle am Ende Möglichkeiten finden, um Daten abzuziehen und sie für illegale Aktivitäten zu nutzen. Es ist daher möglicherweise an der Zeit, umzudenken. Heute spielt sich ein großer Teil unseres Lebens online ab und diese Onlinewelt verändert sich immer weiter.

Diese Entwicklungen werden, das muss man realistisch sehen, auch immer wieder Lücken haben, die irgendjemand ausnutzen wird. Man sollte daher das Problem mal von anderen Seiten angehen als bisher. Eine Möglichkeit wäre die Entwicklung von Zahlungsmitteln, die sich nicht ohne Weiteres entwenden lassen oder deren Weg jederzeit nachverfolgbar ist.

Auch in sichere Datenspeicherung muss weiter investiert werden und das nicht nur von der Privatwirtschaft. Es fehlt auch der politische Wille, in dieser Hinsicht für mehr Sicherheit zu sorgen.

Natürlich liegt der Schlüssel dazu, wie leicht Kriminelle an Daten gelangen können, auch in der Zukunft nach wie vor zwischen Kunden und Anbietern und solange gute Technik nicht eingesetzt und vernünftige Sicherheitsmaßnahmen nicht angewendet werden, solange kann man den Schwarzen Peter der Verantwortung nicht weiterschieben.

Doch es wäre ein großer Schritt, wenn Politik und Digitalwirtschaft einen Pakt schließen würden, um gemeinsam bessere, sicherere Rahmenbedingungen zu schaffen.