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Tobias Knoof ist wieder da – mit „Work the System“

Wer hätte das gedacht? Tobias Knoof ist wieder da. Zumindest ich hatte den Eindruck, dass der geschätzte Kollege eine Zeit lang abgetaucht war. Wahrscheinlich um das viele Geld auszugeben, welches er damals mit TrafficPrisma verdient hat, die Älteren werden sich erinnern.

Zu Recht verdient übrigens, denn sein Produkt „TrafficPrisma“ hat damals wirklich Maßstäbe gesetzt und die Messlatte für Mitbewerber enorm hoch gehängt. Ich schaue heute noch ab und zu in sein Kompendium und habe den Erwerb desselben niemals bereut.

Auf jeden Fall schön, wieder etwas von Tobias Knoof zu hören. Ganz spontan habe ich mich für eines seiner Webinare angemeldet, denn die Vorankündigung hatte mich wirklich neugierig gemacht. Im Webinar sprach Herr Knoof dann unter anderem darüber, …

  • warum self-branding im Rahmen einer Expertenstrategie langfristig nicht trägt
  • dass die Konzentration auf eine Nische seiner Meinung nach Quatsch ist
  • warum die meisten Selbstständigen nie wirklich richtig Geld verdienen
  • dass die Definition von Prozessen viel wichtiger ist, als das Marketing für einen Produkt-Launch
  • dass es immer dieselben 5 Gründe sind, warum „Unternehmer“ scheitern & was Sie dagegen tun können

Mit vielen Aussagen hat Herr Knoof natürlich Recht. Besonders gut gefallen hat mir persönlich seine Kritik an der Internetmarketing-Szene in Deutschland bzw. an den selbsternannten Experten da draußen.

Die meisten von denen erzählen vor allem den Anfängern immer wieder dasselbe. „Es ist alles nicht Deine Schuld, das du bisher keinen Erfolg hattest, man hat dir einfach nicht die Wahrheit gesagt. Die Wahrheit und damit den Zugang zum heiligen Gral des Internetmarketings bekommst du nur von mir, wenn du heute mein neues Produkt XY kaufst„. Wer von uns ist nicht schon auf solche Sprüche hereingefallen?

Tobias Knoof hat ebenfalls Recht, wenn er behauptet, dass das, was die allermeisten sogenannten Internetmarketer so treiben, mit dem Aufbau eines echten Unternehmens absolut nichts zu tun hat und so richtet sich sein Webinar auch in erster Linie an diejenigen, die ein wirkliches Unternehmen aufbauen wollen, ein Unternehmen mit richtiger Adresse, echten Mitarbeitern, echten Produkten, echtem, stetigem Wachstum und vor allem einer nachvollziehbaren Unternehmensphilosophie.

Vom Prozess zum Funnel

Um ein echtes Unternehmen aufzubauen, welches nicht vom Inhaber abhängig und somit unverkäuflich ist, müsse man vor allen Dingen Prozesse definieren und diese dann dokumentieren, so Tobias Knoof. Erst dann sei man in der Lage, das  vorhandene Wissen zu multiplizieren und echten Unternehmenswert zu schaffen.

Die wichtigsten Prozesse seien die, die Geld einbringen, also Umsatz erzeugen. Womit wir wieder beim Marketing wären. Im Marketing (gemeint ist Onlinemarketing) genüge es schon längst nicht mehr, eine schicke Website aufzusetzen, ein bisschen Traffic zu generieren und dann auf die großen Umsätze zu hoffen.

Vielmehr müsse man klar strukturierte Systeme, sogenannte Funnels schaffen, die den User praktisch an die Hand nehmen und ihn erst dann wieder loslassen, wenn er oder sie gekauft hat. Solche Funnels kann man ganz gut verstehen, wenn man sie mit dem deutschen Wort Trichter übersetzt. Man stopft oben eine große Menge an Websitebesuchern rein, dreht am großen Rad und unten kommt eine kleine Menge an zahlenden Kunden raus. Das ist eine wirklich ganz vereinfachte Beschreibung. Nur für diejenigen, die den Begriff noch nie gehört haben.

Abbildung Marketingtrichter

© Volker Wendeler - Wikipedia siehe Bildnachweise

Facharbeiter vs. Unternehmer

Herr Knoof sprach im Laufe des Webinares immer wieder von dem Unterschied, den es macht, ob ein Experte (er nennt sie Facharbeiter) oder ein echter Unternehmer ein Unternehmen gründet. Der Facharbeiter arbeite in seinem Unternehmen, ohne ihn läuft nichts. Der echte Unternehmer hingegen arbeite an seinem Unternehmen und stelle sich ständig die Frage, was noch getan werden müsse, damit das Unternehmen auch komplett ohne ihn laufen kann.

Erst dann werde nämlich ein wirklicher Unternehmenswert geschaffen und ein Unternehmen auch verkaufsfähig. Ein Unternehmen hingegen, welches total auf den Inhaber und Gründer fixiert sei und ohne diesen nicht laufe, habe keinen wirklichen Wert und sei deswegen auch nicht verkaufsfähig.

Er sprach es nicht direkt aus, aber offenbar meint Herr Knoof mit den nicht verkaufsfähigen und demnach wertlosen Unternehmen die geschäftlichen Bemühungen der zahlreichen Internetmarketer da draußen, die sich von einem Produktlaunch zum nächsten hangeln, dabei durchaus gutes Geld verdienen, aber keine wirklichen, nachhaltigen Werte schaffen, keinen Spirit haben.

Facharbeiter versus Unternehmer

© Tobias Knoof - Tobias Knoof siehe Bildnachweise

Tobias Knoof – seine Erkenntnisse

In insgesamt 5 Lektionen, die wirklich sehr wertvoll und weiterführend sind, führt Herr Knoof den interessierten Zuhörer durch seine bisher in seinem Leben gesammelten Erkenntnisse und fasst diese so zusammen:

  • Hinter die Kulissen zu blicken und nachzuhaken
  • Sich von der „Show“ nicht beeindrucken zu lassen
  • Tiefe Lektionen über Menschenführung & Verhalten
  • Unternehmensaufbau ist NICHT Marketing/Launchen
  • Marketingbranche wird von „Marktschreiern“ dominiert
  • Viele anderen Branchen „schielen“ auf die IM-Branche

Fazit

Alles in allem war dieses mal ein Webinar, das sich anzuschauen wirklich gelohnt hat. Ohne überheblich zu wirken, aber mit viel Tiefgang moderiert Tobias hier seine Erkenntnisse aus mittlerweile rund 10 Jahren Tätigkeit im Internetbusiness. Dieses Webinar ist eines der wenigen im deutschsprachigen Raum nachdem man zu dem Schluss kommt, „wenn der soviel Know-How und Wissen kostenlos preisgibt, wie gut müssen dann die kostenpflichtigen Produkte sein?“